Die Lokalmatadoren Roger Kluge und Theo Reinhardt gehen am Samstag beim SIXDAYS Weekend im Berliner Velodrom von Platz zwei in den entscheidenden Abend. Nach einem sehr guten Start mussten die zweimaligen Weltmeister, dreifachen Europameister und zweifachen Berlin-Sieger nach der finalen großen Jagd die Führung an die Italiener Elia Viviani/Michele Scartezzini abgeben. Ebenfalls in der sogenannten Nullrunde liegen die Niederländer Yoeri Havik/Philip Heijnen. Viviani/Scartezzini führen mit 82 Punkten vor Kluge/Reinhardt (77) und Havik/Heijnen (68). Alle anderen Mannschaften haben bereits Rundenrückstand.

Berlin. Um 18.55 Uhr gaben Dr. Wolfgang Thierse (ehemaliger Bundestagspräsident) und Valts Miltovics (Managing Director Sixdays Weekend) zusammen mit Oliver Bähr (Marketing Communcations Manager Knalle Popcornditorei) den Startschuss für das 112. Berliner Sechstagerennen, das in diesem Jahr erneut als SIXDAYS Weekend ausgefahren wird. 6.500 Zuschauer sorgten am ersten Tag im Berliner Velodrom für eine stimmungsvolle Kulisse, am Samstag rechnen die Organisatoren mit einer ausverkauften Halle an der Landsberger Allee. An der Abendkasse sind noch wenige Restkarten erhältlich.

Bei ihrem Heimrennen gaben Roger Kluge und Theo Reinhardt zunächst den Takt an und setzten sich nach dem ersten Punktefahren an die Spitze des Feldes mit zwölf Mannschaften. „Unser Plan war, von Beginn an aggressiv ins Rennen zu gehen“, sagte Reinhardt, der zusammen mit Partner Kluge 2019 und 2023 schon zweimal bei den SIXDAYS Berlin triumphierte. „Es hat bis jetzt wunderbar funktioniert“, resümierte Reinhardt, nachdem auch die ersten Kleine Jagd (80 Runden) gewonnen wurde. Gedanken an seinen Abschied am Samstag, wenn Reinhardt nach mehr als zehn Jahren in der Nationalmannschaft und unter anderem zwei WM- und drei EM-Titeln im Madison (mit Kluge) seine Karriere im Rahmen der SIXDAYS Berlin im Berliner Velodrom beendet, schob der 34-Jährige bei Seite: „Bis jetzt bin ich komplett im Rennmodus“, sagte Reinhardt.

Im 500-Meter-Madison Time Trial setzten dann die Italiener Elia Viviani und Michele Scartezzini das erste Achtungszeichen und siegten in 26,367 Sekunden. Viviani ist einer der weltbesten Sprinter, mit Siegen bei Tour de France und Giro d’Italia und Olympiasieg auf der Bahn 2016. In der abschließenden großen Jagd (120 Runden) bestätigten Viviani/Scartezzini ihre Top-Form und holten sich nach einem fulminanten Endspurt auf der Ziellinie den Sieg und 15 Punkte. Auf die Plätze zwei und drei kamen Yoeri Havik/Philip Heijnen (beide Niederlande) und Tobias Müller/Matteo Donega (Hagen/Italien). Kluge/Reinhardt kamen hier auf den vierten Platz und büßten damit die Führung in der Gesamtwertung ein. „Mit den Italienern war natürlich zu rechnen. Wir sind aber gut dabei und gehen am Finalabend nochmals in die Attacke – ein Sieg mit Theo bei seinem Abschiedsrennen bleibt das Ziel“, sagte Roger Kluge.

Im Sprint der Frauen läuft alles auf ein Duell zwischen den vielfachen Weltmeisterinnen und Olympia-Medaillengewinnerinnen Lea Sophie Friedrich (55 Punkte) und Emma Hinze (50 Punkte) hinaus. Friedrich war im Keirin und im 250-Meter-Zeitfahren (mit neuem Bahnrekord von 13,239 Sekunden) die Stärkste, im Sprint hatte Hinze im direkten Duell auf dem Zielstrich knapp die Nase vorn. Vor dem Finalabend führt Friedrich, für die Berlin Durchgangsstation auf dem Weg zu den Europameisterschaften Mitte Februar in Heusden/Zolder (Belgien) ist, mit 55 Punkten vor Hinze (50 Punkte), dahinter folgen punktgleich Pauline Grabosch und Clara Schneider (alle Cottbus/beide 32 Punkte). Friedrich hat 2023 die SIXDAYS Berlin gewonnen, 2020 ging der Gesamtsieg an Emma Hinze.

Im Sprint der Männer gibt es einen Dreikampf um den Gesamtsieg. Nach drei von sechs Wettbewerben führt der Cottbuser Olympia-Teilnehmer Maximilian Dörnbach (47 Punkte), der mit einem Sieg im Zeitfahren in den Abend startete. Platz zwei belegte der Olympia-Vierte Mateusz Rudyk aus Polen (43 Punkte), der den abschließenden Sprint für sich entschied. Auch Robert Förstemann aus Berlin hat noch eine Chance und folgt auf Platz drei (40). Der „Altmeister“ zeigte auch mit 38 Jahren seine ganze Klasse bei seinem Keirin-Sieg.

Alle Ergebnisse:

www.sixdayresults.com

Livestream:

www.youtube.com/watch?v=0s1PSmSbO-E

Der Einlass für das SIXDAYS Weekend am Samstag ist um 18:00 Uhr, das erste Rennen starten um 18:40 Uhr. Gefahren wird bis Mitternacht. Neben dem Sport gibt es wie immer beim Berliner Sechstagerennen viel Musik, Getränke, Essen und jede Menge Unterhaltung.