Berlin 28. Januar 2023. Einen emotionalen Abschied nach einer einzigartigen Karriere feierte beim 110. Berliner Sechstagerennen Publikumsliebling Maximilian Levy. Der dreimalige Olympia-Medaillengewinner und vierfache Weltmeister wurde frenetisch mit Sprechchören und stehenden Ovationen im voll besetzten Velodrom gefeiert. Neunmal siegte der 35-Jährige bei den Six Day in Berlin, zuletzte 2020. 2021 beendete der gebürtige Berliner nach seinen vierten Olympischen Spielen seine Laufbahn, aufgrund von Corona kam es erst jetzt zur verdienten Abschieds-Ehrenrunde – und die hatte es in sich. In 12,670 Sekunden für die Fliegende Runde bewies Levy zu seinem Lieblingssong „Mr. Boombastic“ nochmals seine Extra-Klasse. Auch ohne Training.

„Das schönste für einen Sprinter war immer das Rundenrekordfahren. Ich bin hier bisher 84 Mal gefahren und wollte eigentlich die 100 vollmachen. Das hat leider wegen Corona nicht geklappt – aber diese eine Runde werde ich nochmals genießen“, sagte Levy, der mit einem eigens gefertigten Sondertrikot auf seine Abschiedsfahrt ging. Getragen vom Publikum, darunter seine Mutter Miriam, sein Vater Rainer, Lebensgefährtin Emma Hinze und viele Weggefährten, blieben die Uhren deutlich vor der anvisierten 13-Sekunden-Marke stehen. „Es hat einen Riesenspaß gemacht. Alter schützt vor Leistung nicht“, sagte Levy und richtete nach seiner Fahrt durch das Spalier der anderen Fahrerinnen und Fahrer unter Tränen einen Dank an seine Eltern und einen Appell an die Zuschauer. „Ich bin froh, dass sie mich haben damals (zur Sportschule) gehen lassen, um meinen Traum zu verwirklichen. Und schickt Eure Kinder zum Sport – es ist eine gute Sache. Sie müssen nicht Weltmeister werden, sie müssen nur Spaß haben“, sagte Maximilian Levy.