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Wim Stroetinga und Moreno de Pauw heißen die Sieger beim 109. Berliner Sechstagerennen. In den Sprint-Wettbewerben siegten Emma Hinze und Maximilian Levy. 7800 Zuschauer kamen am Finaltag an die Landsberger Allee, damit besuchten 50.500 Zuschauer (2019: 50.550; 2018: 48.600) an den sechs Tagen das Velodrom.

Die niederländisch-belgische Paarung Wim Stroetinga und Moreno de Pauw hat am Dienstagabend das 109. Berliner Sechstagerennen gewonnen. Für Stroetinga war es nach 2017 und 2018 bereits der dritte Sieg im Velodrom, für de Pauw der perfekte Abschied. Der 28-Jährige fuhr in Berlin das letzte Sechstagerennen seiner Karriere und wurde im Beisein seiner eigens eingeflogenen Familie schon vor der letzten Jagd verabschiedet.

Stroetinga und de Pauw, die auf 505 Punkte kamen, waren in der 60-minütigen Schlussjagd das stärkste Paar und konterten die Schlussattacke von Weltmeister und Vorjahressieger Theo Reinhardt aus Berlin und seinem französischen Partner Morgan Kneisky, die rundengleich auf 480 Punkte kamen. Die Dänen Marc Hester und Oliver Wulff Frederiksen schoben sich mit 495 Punkten noch vor Reinhardt/Kneisky auf Platz zwei. Die Österreicher Andreas Graf und Andreas Müller, der aus Berlin kommt, belegten ebenfalls in der Nullrunde mit 412 Punkten Platz vier.

„Uns hat die ganze Woche die Spritzigkeit in den Sprints gefehlt. Unsere Taktik ,Attacke’ hat leider nicht funktioniert. Trotzdem können wir uns nichts vorwerfen“, sagte Theo Reinhardt nach der Siegerehrung. „Wir waren vielleicht nicht das stärkste, aber das schlauste Team“, meinte der Dreifach-Sieger von Berlin, Wim Stroetinga. Marc Hester, der mit seinem Partner als Führende in die Schlussjagd gegangen war, zog ein gemischtes Fazit: „Wir sind happy mit unserer Performance, aber auch etwas enttäuscht.“

Zum neunten Mal seit seiner Premiere im Jahr 2006 sicherte sich Maximilian Levy den Gesamtsieg beim Berliner Sechstagerennen. Vier Wochen vor der Heim-Weltmeisterschaft an gleicher Stelle demonstrierte der 32-Jährige im Rundenrekordfahren nochmals seine Extra-Klasse und fuhr in 12,202 Sekunden die schnellste Zeit seit seinem Debüt. „Ich nehme hier viel Selbstvertrauen mit auf dem Weg zur WM, vor allem durch das Zeitfahren“, sagte Levy. Er gewann mit 287 Punkten überlegen vor dem Tschechen Tomas Bakek (245) und Maximilian Dörnbach (Erfurt/215).

Im Sprint der Frauen ging der Gesamtsieg an Emma Hinze aus Cottbus. Die 22-Jährige siegte mit 160 Punkten vor Lea Sophie Friedrich (Dassow/127) und Pauline Grabosch (Erfurt/113). Alle drei werden auch bei der WM in vier Wochen im Velodrom am Start stehen. „Die Form stimmt. Ich bin froh, dass wir uns beim Sechstagerennen mit der Bahn vertraut machen konnten“, sagte Hinze. Verabschiedet wurde Miriam Welte aus Kaiserslautern. Die Olympiasiegerin von 2012 und sechsfache Weltmeisterin hatte im September ihren Rücktritt erklärt und war für einige Abschiedsrunden noch einmal ins Velodrom zurückgekehrt. „Ich wollte nicht weinen, aber ein paar Tränen sind dann doch geflossen“, sagte die 33-Jährige, „die Atmosphäre war atemberaubend und es war schön, sich hier vor eigenem Publikum zu verabschieden.“

Das 110. Berliner Sechstagerennen wird vom 9. bis 14. Februar 2021 im Velodrom ausgefahren. Informationen unter: www.sixday.com